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Offizielle Eröffnung und Einweihung

Bürgerwindpark Pollenfeld feierlich eröffnet

 

10-Millionen-Euro-Projekt  erzeugt 11 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr

 

 

Dollnstein/Pollenfeld

- Startschuss um 10 Uhr: Mit einer Einweihungsfeier am Samstag nahm der Bürgerwindpark Pollenfeld offiziell seinen Betrieb auf.  Vertreter aus Politik, der Bürgerenergiegenossenschaft „Neue Energie Dollnstein eG", der beteiligten Unternehmen sowie des Projektentwicklers „neoVIS Energie GmbH" trafen sich am Vormittag bei den beiden Windrädern nördlich von Pollenfeld im Landkreis Eichstätt, um den Windpark seiner Bestimmung zu übergeben.

 

Eichstätts Landrat Anton Knapp sprach von einem „beeindruckenden Projekt". Das Konstrukt des Bürgerwindparks, den die „Neue Energie Dollnstein eG" betreibt,  sei seriös geplant, konservativ kalkuliert und langfristig angelegt. „Zudem ist es eine gute Gelegenheit, die Windenergie als Zukunftsmodell in den Herzen der Menschen tiefer zu verankern." Deshalb sei er davon überzeugt, dass die Investitionen der Bürger „nicht vergeblich, sondern vorausschauend und mit Blick auf die Ressourcenschonung getätigt wurden".

 

Anton Risch, Vorstand der Neue Energie Dollnstein eG, und Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Kerner ließen die Geschichte des Zehn-Millionen-Euro Projekts Revue passieren. Baubeginn der zwei Anlagen vom Typ GE 2.5-120 war im April 2015, im Dezember lieferten sie zum ersten Mal Strom. Rund  70 Prozent der Bausumme kommt von den Banken, 30 Prozent bringt die Genossenschaft „Neue Energie Dollnstein" ein.

 

152 Mitglieder haben sich der Bürgerenergiegenossenschaft angeschlossen. „Das jüngste Mitglied ist noch nicht einmal ein Jahr alt, das älteste ist über 85", sagte Thomas Kerner. „Das ist regionale Wertschöpfung über Generationen."  Mitglied der Genossenschaft ist auch der Landkreis Eichstätt. „Nach einstimmigem Beschluss im Kreistag", betonte Landrat Anton Knapp.

 

Ursprünglich hatte die Genossenschaft nur eine Anlage westlich der drei bereits bestehenden Windräder geplant, dann erwarb man von einem Regensburger Entwickler das zweite Projektrecht. „Es war uns wichtig, dass die zweite Anlage in Bürgerhand bleibt und nicht von einem Fremdinvestor betrieben wird", betonte Anton Risch. Das Projekt sei auf mindestens 20 Jahre angelegt. „Und im Gegensatz zu anderen Energieformen ist das Thema Rückbau und Finanzierung  bei uns geklärt."

 

Stephan Schinko, Geschäftsführer des Projektentwicklers „neoVIS Energie GmbH",  stellte die technischen Daten des Bürgerwindparks vor. Die Gesamtleistung der beiden Anlagen beträgt fünf Megawatt. Insgesamt erzeugen sie über elf Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr, was dem Verbrauch von etwa 2750 Dreipersonenhaushalten oder der Energie von 1,1 Millionen Liter Heizöl entspricht. „Damit darf sich jedes Genossenschaftsmitglied auch als kleiner Ölbaron fühlen", sagte Schinko.

 

Die Rotoren auf den 139 Meter hohen Hybridtürmen haben einen Durchmesser von 120 Meter. Jedes Fundament wiegt 1350 Tonnen, gegossen von über 100 Betonmischern. Planung und Umsetzung des Projekts lag in den Händen der neoVIS Energie GmbH mit Sitz in Landshut, die viel Erfahrung auf dem Gebiet der Bürgerwindparks mitbringt. Anfang 2014 ging der von neoVIS initiierte und geplante Bürgerwindpark in Denkendorf ans Netz - der größte seiner Art in Oberbayern.

 

Ehe Thomas Kerner den Bürgerwindpark Pollenfeld offiziell in Betrieb nahm, segnete Monsignore Dr. Stefan Killermann die beiden Anlagen.  Dem Festakt, der von der Jugendkapelle der Jurablaskapelle Pollenfeld unter der Leitung von Sebastian Golder musikalisch umrahmt wurde, folgte ein Tag der offenen Tür für die Bürgerinnen und Bürger der umliegenden Gemeinden.

Offizielle Eröffnung und Einweihung
24.06.2016