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Pressemeldung: Vom Windrad zum Bürgerwindpark

Energiegenossenschaft Dollnstein errichtet zwei Anlagen

Dollnstein/Pollenfeld - Die Erdarbeiten haben bereits begonnen, im August entstehen die Fundamente, im November sollen sich die beiden Windräder drehen: Der neue Bürgerwindpark bei Pollenfeld nimmt konkrete Formen an. Dabei hat sich in den vergangenen Monaten entscheidendes getan. Sah die ursprüngliche Planung nur den Bau eines Windrades vor, entstehen nun doch zwei Anlagen - und damit ein Bürgerwindpark mit einer Gesamtinvestition von knapp zehn Millionen Euro.

„Wir haben von einem Regensburger Projektentwickler ein weiteres Projektrecht im Windvorranggebiet Pollenfeld erworben“, bestätigt Anton Risch, Vorstand der Bürgerenergiegenossenschaft Neue Energie Dollnstein. „Es war uns wichtig, dass die zweite Anlage in Bürgerhand bleibt und nicht von einem Fremdinvestor betrieben wird.“

Über 130 Mitglieder haben sich laut Risch der Bürgerenergiegenossenschaft inzwischen angeschlossen - darunter auch der Landkreis Eichstätt. „Das zeigt, wie groß das Vertrauen in unser Projekt ist.“ Dabei stammen über 90 Prozent der Mitglieder und der Beteiligungssumme aus dem Landkreis Eichstätt. „Wir sind ein Bürgerprojekt und kein Spielfeld für große Investoren“, sagt Risch.

Rund zehn Millionen Euro kostet der Bau der beiden Windräder. 70 Prozent der Bausumme kommt von den Banken, 30 Prozent bringt die Neue Energie Dollnstein eG ein - aus Genossenschaftsanteilen und sogenannten Nachrangdarlehen mit einer Laufzeit von 20 Jahren und einem Zinssatz von vier Prozent. „Einen Großteil des erforderlichen Eigenkapitals haben wir bereits zusammen“, sagt Anton Risch. „Aber noch besteht die Möglichkeit sich am Windpark Pollenfeld zu beteiligen.“ Sei es als neuer Interessent oder als Mitglied, das seine bereits bestehende Beteiligung noch einmal ausweiten möchte.

Planung und Umsetzung des Projekts liegt in den Händen der neoVIS Energie GmbH mit Sitz in Landshut, die reichlich Erfahrung auf dem Gebiet der Bürgerwindparks mitbringt. Anfang 2014 ging der von neoVIS initiierte und geplante Bürgerwindpark in Denkendorf ans Netz - der größte seiner Art in Oberbayern.

„Zum einen ist uns wichtig, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt, in der ein Windpark steht“, betont neoVIS-Geschäftsführer Stephan Schinko. „Zum anderen schafft die Kalkulation bei einem Bürgerprojekt Freiräume, die sich bei einem allein auf Gewinnmaximierung ausgerichteten Investorenprojekt nicht auftun würden.“ Der neoVIS-Geschäftsführer nennt konkrete Beispiele: „Wir verwenden bei den neuen Anlagen am Pollenfeld schallreduzierte Rotorblätter. Das ist aktuell der höchste, aber auch der teuerste Standard.“

Die beiden neuen Anlagen vom Typ GE 2.5-120 von General Electric sind bis zur Nabe knapp 140 Meter hoch und entstehen westlich der drei bereits bestehenden Windräder. Läuft alles nach Plan, drehen sich die Rotoren mit einem Durchmesser von 120 Metern im November zum ersten Mal. Bei einer Gesamtleistung von fünf Megawatt wird eine Stromerzeugung von über 11 Millionen Kilowattstundenprognostiziert, was dem Jahresverbrauch von rund 2.750 Dreipersonenhaushalten entspricht.

Vom ersten Tag der Planung legten die Verantwortlichen besonderen Wert darauf, alle Betroffenen einzubinden und regionale Firmen zum Zug kommen zu lassen. Zudem informierte die Genossenschaft die Bürger in mehreren Veranstaltungen über den aktuellen Stand und die Möglichkeiten sich aktiv an der Energiewende vor Ort zu beteiligen.

Weitere Informationen im Internet unter www.buergerwindpark-pollenfeld.de.

 

Bildmaterial

Spatenstich Windpark Pollenfeld

 

Der erste Schritt zum Bürgerwindpark Pollenfeld:
Die Vorstände der Neue Energie Dollnstein e.G. Anton Risch (rechts) und Harald Bernecker (Mitte) zusammen mit den Projektplanern der neoVIS Energie Stephan Schinko (links) und Armin Geyer (zweiter von rechts) und Helmut Ernstberger von der gleichnamigen Baufirma beim Spatenstich.

 

01.06.2015